Mein Geständnis: ich lebe in der Stadt

Ihr Lieben, ich muss ein Geständnis machen: in meiner Arbeit bringe ich Menschen wieder in Kontakt mit ihrer inneren, wilden Natur, mit Hilfe von Naturritualen. Ich selbst lebe aber in einer Stadt. Auf meiner Lebensreise bin ich nach vielen Jahren im Ausland im grünen Köln gelandet. Es bleibt trotzdem die große Frage: ist Natur in der Stadt eigentlich auch Natur? Und: ist das jetzt nicht authentisch genug?

Folgende Themen findest Du in diesem Blogartikel

Et kütt wie et kütt: und dann wurde es Köln

Köln ist grün: aber ist das auch Natur?

Ich bin in Deutschland aufgewachsen und verbrachte schon mit 16 ein Jahr mit dem AFS in den USA, wo ich meinen, Highschool Abschluss machte. Mit meinen deutsch-österreichischen Wurzeln zog es mich zum Studieren nach Österreich. Hier habe ich 5 Jahre gelebt. Zuerst Pädagogik (Erwachsenenbildung), dann Psychologie studiert. Dann war ich zwei Jahre in Rom/Italien. Als ich schließlich nach Deutschland zurückkam, hatte ich das tiefe Bedürfnis mich niederzulassen und endlich anzukommen.

Und es wurde Köln. Ich mochte diese etwas ungewöhnliche, offene Stadt schon immer. Außerdem lebte meine deutsche Oma, zu der ich eine tiefe Bindung hatte, nicht weit. Und dann war es beruflich für mich sehr praktisch: In NRW sind ja zahlreiche Städte auf einem Haufen, mit unzähligen Hochschulen und Unternehmen, für die ich arbeiten konnte.

Ein weiterer Vorteil von Köln war, dass ich innerhalb von NRW unkompliziert und schnell mit den öffentlichen Verkehrsmitteln reisen konnte. Ich habe mir nie ein Auto gekauft. Meine Bahncard 100 hat mir bis Anfang 2020 gute Dienste geleistet.

Wie grün ist Köln eigentlich?

Unser größter Friedhof ist ein Naturschutzgebiet

Köln ist eine grüne Stadt, vor allem durch den vielen Regen. Wir haben etwa den Grüngürtel, eine 7 km lange und breit angelegte Grünfläche, die sich an beiden Ufern des Rheins, um den inneren Kern der Stadt legt (800 ha mit 400 ha Wald). Selbst unser Melatenfriedhof – ich wohne da ganz in der Nähe – ist ein großes Naturschutzgebiet mit 435.000 m2.

Außerdem haben wir einen riesigen Stadtwald (205,3 ha). Ich lebe 15 Minuten Fußweg dorthin. Vor meiner Haustüre gibt es einen Weg (Lindenthaler Kanäle) an einer Wasserstraße entlang, gesäumt von großen, alten Kastanienbäumen, der mich direkt dorthin bringt.

Köln ist also überaus grün.

Ist Natur in der Stadt eigentlich auch Natur?

Kann eine Wildblumenwiese in der Stadt mit einer Wüste mithalten?

Verglichen mit der Wildnis in den Bergen, im Wald, oder einer Wüste ist Stadt natürlich etwas anderes. Aber ich frage Dich: ist es denn weniger Natur? Ich sage nein: eigentlich bin ich immer in der Natur. Spätestens, wenn ich vor die Türe gehe. Denn ich atme die Luft, wärme mich an der Sonne, gehe auf der Erde und spüre auch mal den Regen auf meiner Haut. Auch in der Stadt leben Pflanzen und Tier, finden wir Steine.

Und … ist nicht alles, was Dich umgibt, selbst der Computer, der vor Dir steht, nicht auch aus Natur entstanden?

Trotzdem ist ein Stadtwald natürlich sehr gezähmte Natur.

Über die Sehnsucht nach der Wildnis und den Bergen

Der Berg ruft: aber hier in Köln gibt es noch einiges zu erledigen

Sicher habe ich ein tiefes Sehnen nach wilder Natur. Und würde am liebsten sofort die Koffer packen und losziehen. Weg aus der Stadt, mich an einem Bergsee niederlassen. Mich täglich von den Elementen und wilden Tieren innerlich und äußerlich bewegen und auch mal durchschütteln lassen.

Aber da ist der Alltag, da sind die Lieben um mich herum und da gibt es vielleicht auch eine Aufgabe, die ich genau mit der Naturarbeit hier in der Stadt zu erledigen habe. In dieser großen Zeit der Transformation.

Über die Jahre wurde es mir außerdem ein Anliegen, die natürlichen Räume in unseren Städten zurückzuerobern. Auf meinem Weg bin ich an Fragen vorbeigekommen, wie: „Warum werde ich eigentlich schräg angeschaut, wenn ich im Park an einem Baum gelehnt sitze?“ Oder „Wieso ist die Natur in unserem Stadtwald eigentlich so gezähmt?“ „Was sagt das eigentlich über unsere Wildnatur?“

Und das sind natürlich alles Themen, mit denen man ganz wunderbar arbeiten kann. So kann ich heute sagen: ja, ich lebe in der Stadt und arbeite trotzdem unterstützt von Mutter Natur. Ja, ich würde gerne an einem Bergsee leben, aber gerade ist etwas anderes dran.

Update: seit Mai 2022 pendle ich zwischen Köln und dem oberen Donautal hin und her. Da lebt nämlich mein Partner. Vor der Haustüre ist der Wald.

Und wie geht es weiter?

Meine Vision vom Häuschen am Bergsee

In meiner Zukunftsvision gibt es für mich einen Platz in einem Häuschen an einem Bergsee. Etwas in meiner deutsch-österreichischen Seele ruft schon sehr lange danach. Mir fehlen die tief verschneiten Winter und die heißen Sommer. Das Gefühl, nur ein kleiner Teil der Schöpfung zu sein, wenn ich auf einem mächtigen Berg stehe. Wasser aus einer frischen Quelle zu trinken und in einem reißenden Fluss mit türkisblauem Wasser zu baden. Und ich bin mir sicher, dass ich diese Vision auch in mein Leben singen werde.

In der Zwischenzeit lerne ich, die Natur in der Stadt besser kennen und mache mich daran, diese Räume für uns alle wieder zurückzufordern. So durfte ich herausfinden, dass Naturrituale genauso in einem Stadtwald, wie auf dem Berg funktionieren.


Außerdem ist es erstaunlich zu beobachten, wie Mutter Natur es schafft, genau jene Heilkräuter um uns herum wachsen zu lassen, die wir gerade am meisten brauchen. In Köln um unser Wohnhaus wachsen etwa ganz viele Brennnesseln, die vielfältige wirken, wie zum Beispiel schmerzstillend, Kraft und Schutz gebend sind.

Es ist also auch Natur in der Stadt. Und ich gestehe: Es gefällt mir hier auch ausgezeichnet. 

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Dr. Iris Wangermann

Wer schreibt hier eigentlich?

Hallo, ich bin Iris – Diplom-Psychologin, Deutsch-Österreicherin, Seelengärtnerin, Brückenbauerin, Friedensforscherin und Macherin in Köln. Ich bin Expertin für Transformationsbegleitung in der Natur und liebe es unter freiem Himmel zu schlafen. Mehr über mich erfährst Du hier.

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