Einleitung
Ich muss Euch ein Geständnis machen: Ich reise gerne in der ersten Klasse. Als Studentin dachte ich noch, dass das nur Kapitalistenschwei** machen! Aber heute genieße ich es wirklich sehr und erzähle Euch in diesem Blogartikel warum.
Das findest Du in diesem Blogartikel
Kein Bock auf enges Gedränge
Ich sitze gerade in der ersten Klasse. Im ICE 511 nach München. Ich reise von Köln Richtung Ulm. Um dann mit dem Regio weiter zu meinem Liebsten Richtung oberes Donautal zu fahren.
Und ich genieße die Ruhe, den Raum und den Service, den ich hier habe. Das war nicht immer so.
Seit 19 Jahren fahre ich für Workshops und Seminare durch Deutschland und Europa. Immer mit dem Zug.
Viele Jahre hatte ich eine Bahncard100, mit der ich super bequem einfach in jeden Zug steigen konnte – ohne viel extra Planung.
Ich hatte mir die Bahncard100 damals gekauft, als ich 2012-2014 für meine Interims Professur jeden Montag bis Mittwoch von Köln nach Hamburg gependelt bin. Und dann habe ich sie einfach behalten. Weil es so unglaublich praktisch war.
Viele halten eine Bahncard100 für luxuriös, vielleicht übertrieben. Aber wer Seminare begleitet und jede Woche im Zug unterwegs ist, der weiß, wovon ich rede: Zugfahren in der zweiten Klasse, eng gedrängt, mit zu wenigen Sitzplätzen kann – vor allen den sehr durchlässigen Menschen unter uns – unglaublich viel Energie kosten.
Als Unternehmerin oder Selbstständige musst Du Dich irgendwann fragen, wo Deine ganze Energie hingeht. Und ob Du sie schlau einsetzt.
Deshalb frage mich immer wieder: wie und wo kann ich in meinem Alltag Energie sparen?
Die Bahncard100 ist da eine großartige Sache, denn die umständliche und zeitraubende Planung fällt weg. Du setzt Dich einfach in den nächsten Zug und fährst los. Außerdem hast Du Zugang zu den Lounges mit sauberen Toiletten und Du bekommst immer einen heißen Tee, Wasser, Kaffee. Besonders im Winter, wenn mal ein Zug ausgefallen ist und das mit dem Anschluss dauert, ist das Gold wert.
Wenn Du Dich beim Erste Klasse Upgrade verliebst
Als Vielreisende Bahnfahrerin bekommst Du gelegentlich mal ein erste Klasse Upgrade. Und nach den ersten Malen war es schon um mir geschehen: kein Gedränge um die Sitzplätze. Viel Platz. Mehr Ruhe. Ein angenehmeres und entspannteres Ankommen. Gelegentlich auch mal ein Herz-Keks für den „Lieblingsgast“.
Ab da bin ich so oft wie möglich erste Klasse gefahren. Hier mal ein Upgrade, da mal ein Zusatz-Ticket gekauft.
Ich bin es mir wert
In meiner Studentinnenzeit musste ich – wie die meisten – mit sehr wenig Geld auskommen. Und das war eine sehr spannende und lehrreiche Zeit, die ich nicht missen will.
Erste Klasse Reisen war damals sehr uncool. Und wenn ich mal ganz ehrlich bin .. ich konnte es mir ja auch gar nicht leisten. Deshalb habe ich auch alle möglichen Feindbilder auf die schlimme erste Klasse Reisenden projiziert. Das sind ganz schlimme Kapitalistenschwei** und so …
Heute muss ich darüber schmunzeln. Stimmt nämlich nicht. Ich habe schon so unglaublich spannende Menschen in der ersten Klasse kennengelernt. Von wegen Kapitalistenschwei**.
Heute frage ich mich: Was ist mir meine Energie, gute Laune und Entspannung eigentlich wert? Ich frage mich: wie viel besser kann ich arbeiten, wie viel entspannter kann ich sein, wenn ich es mir – zum Beispiel beim Reisen – bequem mache.
Als Frau der Generation Kriegsenkel ist das ein wirklich riesengroßer Schritt der Heilung, in Richtung Selbstfürsorge.
Anfang 2020 habe ich meine Bahncard 100 gekündigt. Denn das mit den vielen Reisen war dann ja erst mal obsolet. Seitdem ich aber wieder mehr unterwegs bin, habe ich eine Bahncard25 für die erste Klasse. Und genieße das wirklich sehr.
Wie jetzt, auf meinem Weg Richtung Süden. Fröhlich und entspannt bloggend. Ins obere Donautal zu meinem Liebsten. Mit dem ICE 511.
Wie sieht es bei Dir aus? Kennst Du das typische Kriegsenkel-Gefühl, dass die erste Klasse nichts für Dich ist? Oder genießt Du es schon und freust Dich über Deine Selbstfürsorge? Kommentiere hier unten. Ich bin sehr gespannt.