Ursula Kittner: „Ungenutzte Dinge sind ungelebtes Leben“

7 Fragen an erfolgreiche Frauen der Generation Kriegsenkel

Interview mit Ursula Kittner – Ordnungsexpertin und ganzheitlicher Coach

„Ungenutzte Dinge sind ungelebtes Leben und erst, wenn das Alte raus ist, ist Raum für Neues.“

Ursula unterstützt Frauen dabei, ihren persönlichen Weg in ein aufgeräumtes Leben im Innen & Außen zu finden, Überflüssiges loslassen und Ballast über Bord zu werfen. Sie liebt es, bei diesem Veränderungsprozess zu begleiten – für mehr Klarheit, Energie und Leichtigkeit.

Ursula und ich kennen uns aus einer Mastermind, bei Katrin Hill. Sie hat die Peace with your Past Community schon oft mit ihrem Wissen und Witz zum Thema Aufräumen unterstützt.

7 Fragen an erfolgreiche Frauen der Generation Kriegsenkel

Bei Dir zu Hause: wo darf es auch mal unordentlich sein - und warum?

Überall – aber nie überall auf einmal! Ich habe z. B. keine Spülmaschine, da kommt es in stressigen Wochen, wo ich viel unterwegs bin, schon mal vor, dass da ein paar Teller und Kaffeetassen herumstehen.

Und auch bei mir liegt mal Wäsche herum und der kleine Poststapel auf der Sitzbank im Flur. Doch da bei mir jedes Ding seinen Platz hat, ist die Ordnung rasch wiederhergestellt.

Da mein Partner und ich in getrennten Wohnungen leben, bin ich für alles Herumliegende selbst verantwortlich und das kann ich dann auch einfach mal so sein lassen, denn manchmal habe auch ich einfach keine Lust. 🙂 

Was ist Dein aktuelles Lieblingsprojekt und was planst Du für das kommende Jahr?

Mein Lieblingsprojekt ist und bleibt mein Podcast „Ordnung auf die Ohren. Es ist mir ein Herzensanliegen, damit so viele Menschen auf ihrem Weg in ihr aufgeräumtes Leben unterstützen zu können.

Ich bin immer wieder ganz aus dem Häuschen, wenn mir eine Hörerin schreibt, dass sie sich so freut, meinen Podcast entdeckt zu haben und in den letzten Tagen alle 150 Episoden durchgehört hat.

Einmal schrieb mir eine Frau und bedankte sich bei mir, weil sie mit meiner Stimme in den Ohren ihren ganzen Hausstand auf links gedreht hat und ihr Haus in über 60 Jahren noch nie so aufgeräumt und ordentlich war. Das freut mich natürlich sehr!

Ich habe in den letzten 3 Jahren über 30 Onlinekurse gegeben und auf verschiedenste Art & Weise gelauncht, Challenge, Webinar, Workshops oder auch mal nur über meine E-Mail-Liste. Davon will ich weniger, weil es einfach mega-anstrengend ist. Das habe ich in den letzten Monaten deutlich gemerkt, seit ich zusätzlich auch wieder Offline bei meinen Kunden unterwegs bin.
 
Ich werde diesen Herbst nur noch einen live begleiteten Onlinekurs geben, für das nächste Jahr plane ich den Bye, Bye, Ballast! Onlinekurs im Winter, Frühjahr und Herbst. Denn ich wünsche mir mehr Zeit für die Umsetzung und einiger Projekte, wie z. B. ein Buch zu schreiben.
 
Das Konzept für „Ärger Deine Erben nicht“ liegt schon seit mehreren Jahren in der Schublade, aber ich komme einfach nicht dazu. Ich möchte mehr reisen und träume schon länger von einer Workation, also an einem schönen Ort Urlaub & Arbeit miteinander zu verbinden.
 
Außerdem möchte ich gerne mehr Menschen 1:1 Online begleiten. Ganz nah dran zu sein und die Menschen zu unterstützen, die sich entschieden haben und wirklich etwas verändern wollen: Das kann das Home-Office sein, was seit Jahren keine richtige Struktur hat, das berühmte 3. Zimmer was mehr einer Rumpelkammer als einem gemütlichen Ort gleicht oder auch das ganze Haus.
 
Das erfüllt mich mit großer Freude und macht schon beim Schreiben ein wohliges Bauchgefühl … 🙂

Wer oder was hat Dich in der Vergangenheit am stärksten geprägt?

Sicherlich meine Eltern und ich bin sehr dankbar dafür, was sie mir mit auf den Weg gegeben haben. Meine Mutter ist die Positivität in Person, ihr Glas ist immer halbvoll, nach dem Motto „und morgen geht die Sonne wieder auf“.
 
Geprägt hat mich auch meine 28-jährige Berufstätigkeit, bevor ich mich im Oktober 2014 selbstständig gemacht habe. Ich habe all die Jahre gedacht, „da muss doch noch mehr sein“. Ich wollte mitdenken, etwas bewegen und die Welt besser machen.
 
Ich habe in über 20 Jahren Personalarbeit so viele Menschen kommen und gehen sehen, Ungerechtigkeit erlebt und immer wieder Chefs, die keine Ahnung hatten, wie man mit Mitarbeitern umgeht. Das war manchmal echt schlimm. Ich war bei meinem 8. Arbeitgeber, als ich zum 3. Mal gekündigt wurde und dann war klar: „Jetzt oder nie!“

Was würdest Du Deinem jüngeren Ich sagen?

Meinem jüngeren ICH würde ich sagen: Achte mehr auf Dich und Deine Gesundheit. Kümmere Dich richtig gut um Dich und sorge regelmäßig für Auszeiten. Nimm den Stress raus und denk nicht immer, dass Du alles alleine schaffst. Und: LACHE, LIEBE, LEBE und genieße jeden Tag.

Frauen um die 50: mit welchen speziellen Themen kommen sie zu Dir und wie unterstützt Du sie?

Bei fast allen meinen KundInnen (zu 98 % weiblich) geht es um das Thema Loslassen, oft behaftet mit Glaubenssätzen „das darf man doch nicht wegwerfen“, „das ist doch noch gut“ und „das hat doch mal so viel Geld gekostet“.
 
Das ist oft ein schwieriger und auch schmerzhafter Prozess, sich davon zu befreien und diese Sätze für sich zu wandeln. Dabei wünschen sie sich doch so sehr Leichtigkeit für die nächsten Jahrzehnte in ihrem Leben und Zeit für die Dinge, die glücklich und zufrieden machen.
 
Sich endlich von diesen Altlasten zu befreien und sich nicht mehr selbst im Weg zu stehen. Doch wie viele von den ca. 10.000 Dingen, die im Durchschnitt jeder Mensch besitzt, werden nicht benutzt? Ungenutzte Dinge sind ungelebtes Leben und erst, wenn das Alte raus ist aus dem Leben, ist Raum da für etwas Neues. Und dieser Prozess ist so schön zu beobachten.
 
Das Streben nach Perfektionismus steht auch vielen im Weg, manchmal so sehr, dass sie etwas gar nicht anfangen, weil es so perfekt, wie sie es sich wünschen, ja gar nicht werden kann. Ich sage gerne, 80 % reichen für den Anfang auch, die restlichen 20% kommen mit der Zeit, oder eben auch gar nicht, denn wenn wir erst einmal bei den 80% angekommen sind, verlieren sie an Wichtigkeit.
 
Ich habe eine Kundin, der ich während eines Zoom-Calls gesagt habe, sie möge den Satz „80% reichen auch“. Das hat sie sofort mit „das kann ich nicht“ abgelehnt. Ich habe es ihr dann als Hausaufgabe mitgegeben, sich vorsichtig heranzutasten. Beim nächsten Treffen sagte sie, sie hätte richtig körperliche Schmerzen gehabt, 92% ginge gerade so.
 
Ich unterstütze meine Kunden dabei, ihren persönlichen Weg zu finden, ich leiste Hilfe zur Selbsthilfe. Die Lösung liegt immer in ihnen selbst. Meine Aufgabe ist es, ihren Möglichkeiten aufzuzeigen und die richtigen Fragen zu stellen, um so die Lösung langsam und behutsam an die Oberfläche zu holen. Meine Kunden sitzen oft jahrelang in ihrem persönlichen Labyrinth und ich bin es, die von oben draufschaut. Ich sehe sofort die möglichen Wege, die hinausführen und ich bin ihr Wegweiser, doch gehen dürfen sie selbst.

Deiner Erfahrung nach: Was hält Frauen um die 50 davon ab, zu sich zu stehen?

Ich erlebe das so, dass es Ängste verschiedenster Art sind. Konventionen, die von außen an uns herangetragen werden, die wir im Laufe unseres Lebens lernen und uns zu eigen machen.

Wenn wir uns dessen bewusst werden, und die Entscheidung treffen, mutig zu sein und etwas zu verändern, können wir uns auf den Weg machen. Es ist ein Prozess, der auch länger dauern kann, denn Veränderung braucht Zeit. Doch es lohnt sich so sehr, denn das Leben wird so viel schöner und leichter.

Wenn Du Königin der Welt wärest, was wäre die eine Sache, die Du ab sofort ändern würdest?

Frieden schaffen. Was bedeutet: Abschaffung aller Waffen dieser Welt, Gleichberechtigung aller Geschlechter und Demokratie in allen Ländern dieser Welt.

Diese Tipps möchte ich allen LeserInnen noch mit auf den Weg geben:

 

Wenn Du anfangen möchtest in Deinem Leben Ordnung zu schaffen, aber nicht weißt, wie, beginne mit kleinen Schritten. Meine erste Ordnungsregel lautet: Jedes Ding braucht seinen Platz. Du kannst also damit beginnen, den Dingen einen Platz zu geben, nach denen Du immer wieder suchst.

Als Nächstes nimmst Du Dir vor, bestimmt Oberflächen in Deinen 4 Wänden immer freizulassen. Das kann die Küchentheke sein oder der Couchtisch. Auch wenn Du das am Anfang nur 5 Minuten durchziehst, es kommt auf die Regelmäßigkeit an, die nach und nach zur Routine werden und irgendwann ganz selbstverständlich in Deinen Alltag integriert sind.

Alle LInks zur Ordnungsexpertin

Web: Hier geht es zur Ordnungsexpertin 

Gratis Minikurs „Mehr Ordnung in 5 Tagen

Podcast: „Auf die Ohren

P.S.: Dieser Artikel ist im Rahmen der Blog-Dekade 2022 entstanden, einer Challenge, an der viele Bloggerinnen aus der Content Society teilnehmen. Wir schreiben 10 Artikel in 10 Tagen.

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Dr. Iris Wangermann

Wer schreibt hier eigentlich?

Hallo, ich bin Iris – Diplom-Psychologin, Deutsch-Österreicherin, Seelengärtnerin, Brückenbauerin, Friedensforscherin und Macherin in Köln. Ich bin Expertin für Transformationsbegleitung in der Natur und liebe es unter freiem Himmel zu schlafen. Mehr über mich erfährst Du hier.

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