Soll ich meine Eltern mit dem Trauma konfrontieren, das sie verursacht haben?

In diesem Blogartikel gehe ich der Frage nach, ob Du Deine Eltern mit dem Trauma konfrontieren solltest, das sie verursacht haben. Du erhältst eine Anleitung mit 3 Reflexionsfragen, die Du Dir vorab stellen solltest, um Dich zu schützen.

Das findest Du in diesem Blogartikel

Sollst Du Deine Eltern konfrontieren?

Als Begleiterin von Ahnentrauma-Transformation höre ich diese Frage von meinen Klientinnen regelmäßig. Leider gibt es darauf keine eindeutige Antwort. Deinen Eltern zu sagen, dass sie Dir Schmerzen verursacht haben, kann erfahrungsgemäß entweder sehr heilsam oder eine sehr schmerzhafte Erfahrung sein.

Meinen Klientinnen gebe ich daher die folgenden Fragen zur Reflexion und bitte sie, diese für sich ehrlich zu beantworten, bevor sie losziehen und ihre Eltern konfrontieren: 

Frage 1: Warum willst Du Deine Eltern konfrontieren?

Manchmal wollen wir der Person, die uns verletzt hat, über unseren Schmerz erzählen, weil wir glauben, dass dies notwendig für unseren Heilungsprozess ist. Oftmals wünschen wir uns auch eine Entschuldigung.

Auch wenn es hilfreich für Dein Wachstum und zur Verarbeitung Deines Traumas ist, wenn Dein Schmerz gesehen und bestätigt wird, ist es dennoch nicht notwendig für Deinen Heilungsprozess.

Dein Heilungsprozess ist abhängig von Deiner inneren Arbeit und hat nichts zu tun mit einer Entschuldigung, oder Anerkennung durch die Beteiligten.

Wie Du trotzdem Frieden mit den Eltern schließen kannst (selbst für den Fall, dass sie schon verstorben sind, erfährst Du hier.)

Frage 2: Hoffst Du, dass Deine Eltern sich durch die Konfrontation ändern?

Viele haben das drängende Bedürfnis, die Eltern mit ihrem geerbten Trauma zu konfrontieren, in der Hoffnung, dass sie den Schmerz sehen, den diese verursacht haben. Sie hoffen, dass die Eltern sich endlich auch Hilfe suchen und ebenso ihr Trauma transformieren.

Das ist auch durchaus möglich. Dennoch ist es wichtig, dass Du Dir über Deine möglichen, unrealistische Erwartungen bewusst wirst. Bevor Du sie konfrontierst, frage Dich am besten, ob Deine Eltern überhaupt den Wunsch, oder die Fähigkeit haben, etwas zu ändern, oder sich Hilfe zu suchen.

Erinnere Dich bitte auch daran, dass es nicht Dein Job ist, Deine Eltern zu „reparieren“, oder für ihre Heilprozesse zu sorgen. Es kann sein, dass Dir das schwerfällt, weil Du in Deiner Kindheit Parentifizierung erlebt und Dich schon immer – vor allem emotional – um Deine Eltern gekümmert hast.

Frage 3: Wird Dir die Konfrontation noch mehr Schmerzen bereiten?

Bitte stelle Dir die ehrliche Frage: Wie ist es in der Vergangenheit gelaufen, wenn Du Dich mit Deinen Eltern über Themen ausgetauscht hast, die Dich verletzt haben? Wie reagieren Sie normalerweise auf Kritik?

Es ist gut möglich, dass Du Dir selbst nur noch mehr Schmerzen zufügst, mit weiteren Details über Deine Kindheits-Verletzungen.

Deine Eltern damit zu konfrontieren, kann Dein Sicherheitsgefühl und Deinen Heilprozess negativ beeinflussen. Deshalb ist es wichtig, dass Du Dir den wahren Nutzen dieser Aktion vorher sehr gut durchdenkst und Dir z. B. auch ein „Sicherheitsnetz“ bei Deiner Therapeutin für „nach dem Gespräch“ einplanst.

Ein paar liebevolle Erinnerungen

  • Es ist nicht Deine Aufgabe, Deine Eltern zu heilen, oder „reparieren“.
  • Es ist möglich, dass Deine Eltern null Interesse daran haben in Therapie zu gehen und ihr Verhalten zu verändern.
  • Du hast vermutlich genügend Informationen gesammelt, um zu wissen, ob sie warmherzig und offen auf das reagieren, was Du mit ihnen teilen willst.
  • Dein Heilprozess ist unabhängig davon, dass sie sich entschuldigen.

Wenn Du Unterstützung bei der Bewältigung von Trauma brauchst, dann schau doch mal, ob Transformation in der Natur etwas für Dich ist.

Dr. Iris Wangermann

Dr. Iris Wangermann

Ich bin Diplom-Psychologin, Deutsch-Österreicherin, Seelengärtnerin, Brückenbauerin, Friedensforscherin und Macherin in Köln. Ich bin Expertin für Ahnentrauma-Transformation in der Natur und liebe es unter freiem Himmel zu schlafen.

Hier kannst Du mehr über mich erfahren

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Dr. Iris Wangermann

Wer schreibt hier eigentlich?

Hallo, ich bin Iris – Diplom-Psychologin, Deutsch-Österreicherin, Seelengärtnerin, Brückenbauerin, Friedensforscherin und Macherin in Köln. Ich bin Expertin für Transformationsbegleitung in der Natur und liebe es unter freiem Himmel zu schlafen. Mehr über mich erfährst Du hier.

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